Port de Sóller
Übersicht
Port de Sóller (kastilisch: Puerto de Sóller) ist der Hafen der Stadt Sóller, die etwa 3 Kilometer landeinwärts liegt. Der Küstenort befindet sich im Westen der spanischen Baleareninsel Mallorca. Er liegt etwa 170 Kilometer vom spanischen Festland bei Barcelona entfernt in der Region (Comarca) Serra de Tramuntana. Port de Sóller gehört zum Gemeindegebiet der nahe gelegenen Kleinstadt Sóller. Der Ort hat etwa 3000 Einwohner, wovon 450 außerhalb des eigentlichen Siedlungskerns, aber in unmittelbarer Nähe des Hafens wohnen. Somit leben in Port de Sóller etwa 20,6 % der Einwohner des Gemeindegebietes. Port de Sóller liegt 25 Kilometer nördlich des Zentrums von Palma und drei Kilometer nordwestlich von Sóller an der Badia de Sóller („Bucht von Sóller“), einer natürlichen Hafenbucht an der Nordwestküste Mallorcas zwischen dem Cap Gros und der kleinen Halbinsel Racó de Santa Caterina mit den Landspitzen Punta de sa Creu und es Bufador.
Wege nach Port de Sóller
Nordöstlich erhebt sich der Puig de Bàlitx. Außer von der Seeseite erreicht man den Ort aus Südosten kommend auf der Landstraße MA-1134 von Sóller oder über die Nebenstraße MA-2124 von der Siedlung l’Horta. Die MA-1134 verläuft teilweise durch den am 24. Februar 2007 eröffneten Túnel de sa Mola. Der 1329 Meter lange Tunnel, der bis an die Ortsgrenze von Port de Sóller reicht, wurde für etwa 21,5 Millionen Euro unter dem 156,83 Meter hohen Berg Puig de sa Mola zur Entlastung der alten Straße angelegt, die den Verkehr am Ufer der Badia de Sóller direkt durch den Ort führte. Außer der Straßenanbindung besteht seit dem Jahr 1913 eine Straßenbahnverbindung von Sóller nach Port de Sóller, die dem Verlauf der alten Landstraße folgt, aber in ihrem Streckenverlauf auch durch Orangen- und Zitronenhaine angelegt ist.
Diese erreicht den Ort östlich des Strandes von en Repic, der sich an der Südseite der Badia de Sóller befindet. Zu Port de Sóller gehören neben dem Zentrum es Port die Siedlungen Bellavista und sa Talaia im Norden, es Través südlich des Hafens sowie Can Joi im Südwesten und sa Muleta im Westen. Die Badia de Sóller bietet den einzigen geschützten Hafen der Nordwestküste der Insel Mallorca zwischen Port d’Andratx und Port de Pollença. So konnte sich Sóller zum Hauptort dieser Region in der Serra de Tramuntana entwickeln. Der Hafen von Sóller, Port de Sóller, wurde an der Nordostseite der Bucht angelegt, geschützt vor den Nordwestwinden durch die Halbinsel Racó de Santa Caterina.
Um die dortige Mündung des Sturzbaches Torrent de sa Figuera entstand der Siedlungskern mit der Pfarrkirche Sant Ramon de Penyafort. Nach dem Bau der Straßenbahn von Sóller begann sich die Siedlung südwärts auszudehnen, so dass heute die gesamte Ost- und Südseite der Bucht bis hinter en Repic an der Mündung des Torrent Major bebaut ist. Der Hafen bildet noch heute den Mittelpunkt des Ortes Port de Sóller. Die bestehenden Hafenanlagen gründen auf Bauten des 18. Jahrhunderts. Sie weisen 465 Liegeplätze auf, von denen 164 für Durchreisende bereitgehalten werden. Teilweise wird der Hafen militärisch genutzt. Port de Sóller ist Ausgangspunkt für Ausflugsschiffe entlang der Nordwestküste Mallorcas, unter anderem zu den Buchten Cala de sa Calobra und Cala de Deià. Der nächstgelegene Wochenmarkt findet jeden Samstag Vormittag in Sóller statt. Durch Port de Sóller führt der Fernwanderweg GR 221, Refugi de Muleta dient als Wanderunterkunft im Ort. [1]
Feste in Port de Sóller
- San Antonio - Am 17. Januar des Jahres wird das Fest San Antonio gefeiert, das in ganz Spanien populär ist;
- Karneval - im Februar finden die Karnevalsumzüge Sa Rua und Sa Rueta statt;
- Es Firó - das Fest es Firó, eine nachgespielte Landung von Piraten im Hafen aus Anlass eines Sieges über nordafrikanische Korsaren am 11. Mai 1561, wird in Port de Sóller jeden Montag nach dem zweiten Sonntag im Mai nachmittags gefeiert. Das zu den Moros i Cristians gezählte Fest ist Teil der am Vortag mit dem Krämer- und Künstlermarkt sa Fira beginnenden Festwoche der Gemeinde Sóller;
- Festa de Mare de Déu del Carme - jedes Jahr am 16. Juli wird das Fest der Schutzpatronin der Fischer Mare de Déu del Carme begangen. Zu diesem Anlass findet eine Meeresprozession statt;
- Festival de Música Clásica Port de Sóller - Jedes Jahr im Herbst findet das klassische Musikfestival im Oratorio del Museo de la Mar in Port de Sóller statt;
Geschichte
Die Küste an der Badia de Sóller war schon in der Kupfersteinzeit, die auf Mallorca auch als Vorkeramische Zeit bezeichnet wird, von Menschen bewohnt. Spuren dieser Besiedlung zwischen 5200 und 2700 v. Chr. fanden sich bei sa Muleta an der Westseite der Bucht. Auch Phönizier und Griechen unterhielten nachweislich Stützpunkte bei Port de Sóller, unter den Römern entstand hier ein Handelshafen. In der Zeit der arabischen Herrschaft ab dem Jahr 902 n. Chr. wurden das umliegende Land mittels Bewässerungssystemen kultiviert und es wurden großflächig Olivenhaine angelegt. Aus dieser Epoche stammt der Name Suliar („Tal des Goldes“ oder „Muschel“) für das Gebiet von Sóller. Nach der Eroberung Mallorcas von den Arabern durch König Jaume I. im Jahr 1229 wurde das Land im Tal von Sóller an die Gefolgsleute des Königs aufgeteilt.
Im späten Mittelalter war Mallorca oft das Ziel nordafrikanischer Korsaren, die die Küstensiedlungen plünderten und deren Einwohner in die Sklaverei verkauften. Bei einem dieser Beutezüge wurde im Jahr 1542 das 1280 errichtete Gebäude der kleinen Kirche von Santa Caterina d’Alexandria zerstört. Die Kapelle wurde ab 1550 neu erbaut. Ein heute noch bekannter Angriff auf Port de Sóller fand Anfang Mai 1561 statt. Eine Flotte von 23 Galioten lief von Algier kommend und am 10. Mai vor Ibiza gesichtet in den frühen Morgenstunden des 11. Mai 1561 die Bucht von Sóller an. Die etwa 1700 bis 1800 Mann starken Truppen des muslimischen Freibeuters Uludsch Ali (Otxali/Occhiali), nach der Seeschlacht von Lepanto (1571) als Kilic Ali Pascha bekannt, besetzten die Umgebung des Hafens.
Unter der Führung des Kapitäns von Sóller (Capità de Sóller), Joan Angelats, wurden die Piraten noch am 11. Mai von den Sollerics mit Unterstützung aus Bunyola, Santa Maria und Alaró bei Port de Sóller besiegt und zur Flucht gezwungen. In Erinnerung an den Sieg wird noch heute Mitte Mai das Fest es Firó in Port de Sóller gefeiert. Erst 53 Jahre später entstand der Wehrturm Torre Picada oberhalb der Bucht von Sóller. Der 1614 bis 1623 erbaute Turm war Teil der aus 85 Beobachtungs- und Wehrtürmen bestehenden Küstenverteidigung der Insel. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert entwickelte sich das Tal von Sóller zu einem wichtigen Anbaugebiet für Obst, Gemüse und Zitrusfrüchte. Die landwirtschaftlichen Produkte der Region wurden über den Hafen von Sóller bis nach Frankreich und auf das spanische Festland verschifft.
Tramvia de Sóller
Die Wichtigkeit des Hafens ergab sich aus der Abgeschiedenheit der Lage Sóllers an der Nordwestküste, durch den Gebirgszug der Serra de Tramuntana von den übrigen Teilen der Insel Mallorca abgeschnitten. Dies änderte sich erst mit dem Bau der Sóller-Eisenbahn (Tren de Sóller) von 1905 bis 1912. Sie wurde am 16. April 1912 eingeweiht und diente neben der Personenbeförderung vor allem dem Transport der landwirtschaftlichen Erzeugnisse Sóllers in die Inselhauptstadt Palma. Der Nachteil des verringerten Frachtaufkommens für den Hafen nach Fertigstellung der Bahnverbindung wird heute durch eine andere Baumaßnahme der damaligen Zeit mehr als ausgeglichen. Die am 11. Oktober 1913 eingeweihte Straßenbahnverbindung (Tramvia de Sóller) vom Bahnhof in Sóller nach Port de Sóller ist eine Touristenattraktion, die einzigartig auf den Balearischen Inseln ist. [1]
Strände
In Port de Sóller gibt es zwei Strände. Zun einen die Platja des Través, der etwa 610 Meter lang und 15 Meter breit ist. Platja des Través liegt nordöstlich des Ortes und südlich des Hafenbereiches von Port de Sóller. Er besteht aus grobem Sand. Badezone und Schiffsverkehr sind durch Bojen voneinander getrennt. Am südlichen Strandabschnitt, vor der Mündung des Sturzbaches Torrent Major, befinden sich unmittelbar hinter dem Strand die Gleise der Straßenbahn nach Sóller. Zum anderen die Platja den Repic am südwestlichen Ortsstrand. Die Platja den Repic ist etwa 350 Meter lang und bis zu 30 Meter breit. Vom anderen Strand - Platja des Través - ist er durch die Mündung des Torrent Major und der dortigen Mole getrennt. Hinter der Strandpromenade Passeig de sa Platja befinden sich Hotelgebäude und Gaststätten. [1]
Valldemossa
Valldemossa und besonders das Kloster Sa Cartoixa sind die am meisten von Touristen besuchten Orte der Insel Mallorca. Einer der Gründe dafür ist sicherlich die idyllische Schönheit des Ortes inmitten der Berglandschaft der Serra de Tramuntana. Der zweite Grund liegt darin, dass der aus Polen stammende Komponist Frédéric Chopin und seine Geliebte George Sand (bürgerlich: Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil) hier eine leidenschaftliche Zeit der Liebe mit allen Höhen und Tiefen verlebten. Neben dieser romantischen Geschichte wirkt....
Weitere Informationen zum Dorf Valldemossa an der Westküste von Mallorca finden Sie hier....!
Deià
Als am Ende des 19. Jahrhunderts viele Maler, Schrifsteller und exzentrische Persönlichkeiten aus aller Welt kamen, war Deià noch ein kleines Dorf. Nach Deia führte damals eine schwer zu meistende Landstraße. Heute, zwei Jahrhunderte später, gilt diese Definition für Deià immer noch. Heute wie gestern schauen die Bewohner aus dem Fenster über das Meer und die Bucht von Deià, einer der unzugänglichsten Küstenstreifen im Westen der Insel. Dieses Dorf mit etwa 600 Einwohnen wurde um die barocke Kirche Sant Joan Baptista herum errichtet....
Weitere Informationen zur Stadt Deià an der Westküste von Mallorca finden Sie hier....!
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweis:
1.: Die Informationen zum Ort Port de Sóller in der Gemeinde Sóller basieren auf dem Artikel Port de Sóller vom 22.09.2018 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Straßenbahn in Port de Sóller - Autor: Olaf Tausch" - "Torre Picada - Autor: Arno.Ho" - "Eingang des Hotel es Port - Autor: deepeye" - "Teaserfoto: Panoram view of Soller town and Ofre mountain, Mallorca - Autor: Heuschrecke (Dmitry Tonkonog and Ksenia Fedosova)" sind unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.