Santanyí
Übersicht
Das erste, was einem an der kleinen Stadt Santanyi auffällt, ist die Farbe der Häuser- meistens ein leicht brauner, ockerfarbener Ton. Die Stadt schwelgt in diesen Häuserfarben. Santanyí ist eine von 53 selbständigen Gemeinden auf der balearischen Mittelmeerinsel Mallorca. Sie liegt im Südosten der Insel und grenzt im Westen an die Gemeinde Ses Salines, im Norden an die Gemeinde Campos und im Osten an die Gemeinde Felanitx. Auf dem Gemeindegebiet liegen der Puig Gros (271 Meter) sowie der Pena Bosca (280 Meter) als höchste Erhebungen. Zum Gemeindegebiet von Santanyí gehört ein Küstenabschnitt von ca. 35 Kilometern. Dort findet man das Cap de ses Salines, das die südlichste Stelle der Insel Mallorca markiert.
Santanyí
Der Gemeindebezirk von Santanyí hat eine Fläche von 125 Quadratkilometer. Die Einwohnerzahl beträgt 12.237 Personen (Stand 1. Januar 2019). Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 98 Personen pro Quadratkilometer. Im Jahr 2006 betrug der Ausländeranteil der Gemeinde 26,7 % (2.979), der Anteil deutscher Einwohner 9,4 % (1.053). Zum Gemeindebezirk gehören neben dem Verwaltungssitz Santanyí (3379 Einwohner im Jahre 2008) die Orte s’Alqueria Blanca (1075 Einwohner), Cala d’Or (4066 Einwohner), Cala Figuera (733 Einwohner), Cala Llombards (400 Einwohner), Cala Santanyí (370 Einwohner), Calonge (918 Einwohner), es Cap d’es Moro (134 Einwohner), es Llombards (567 Einwohner), Son Moja und Portopetro (633 Einwohner). Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch.
Geschichte
Die Stadt Santanyí befindet sich im äußersten Südosten Mallorcas. Sie ist Verwaltungssitz der Gemeinde Santanyí und ist 56 Kilometer von der Hauptstadt Palma entfernt und gut über das Straßennetz angebunden. Santanyí wurde im Jahre 1236 das erste Mal unter dem Namen Sancti Aini erwähnt. König Jaume II. hat Santanyi im Jahr 1300 das Stadtrecht verliehen. Über den Ursprung des Namens gibt es verschiedene Theorien. Die Gängigste nimmt an, dass der Name vom lateinischen Sanctus Agnus („Heiliges Schaf“) stammt. Das Schaf erscheint im Wappen der Gemeinde. Ebenso wie die Römer siedelten auch die Araber im Gemeindegebiet von Santanyí. In der islamischen Epoche trug Santanyí den Namen Adia. Einige Ortsnamen wie s’Almunia lassen noch heute den Einfluss der islamischen Epoche erkennen.
Im Jahr 1329 hatte Santanyí 570 Einwohner. In den folgenden Jahrhunderten war Santanyí mit seinen Küstenabschnitten immer wieder Schauplatz von Piratenüberfällen. Deshalb wurden in den Küstenorten zahlreiche Befestigungsanlagen errichtet. Erhalten und erwähnenswert sind: Sa torre Nova de Sa Roca Fesa (Cala Santanyí), Sa torre d’En Beu (Cala Figuera), Sa torre d’En Bossa (Portopetro) und das Fort Es Forti (Cala d'Or). Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Santanyí etwa 5400 Einwohner. Um 1960 gelangten dann die ersten Touristen nach Mallorca und somit auch nach Santanyí. Jeden Mittwoch und Samstag vormittag - außer feiertags - findet zwischen 9 und 13 Uhr ein Wochenmarkt rund um die Plaça Major statt. [1]
Sehenswürdigkeiten
An der Plaça Major befindet sich die Kirche Sant Andreu aus dem 18. Jahrhundert. Sie beherbergt eine barocke Orgel, die ursprünglich aus dem Dominikanerkloster in Palma stammt. Viele berühmte Organisten haben dieses Instrument bereits bespielt, das von dem bekannten königlichen Orgelbauer Jordi Bosch erbaut wurde. Von ihm stammen unter anderem auch die Orgeln der Kathedralen von Sevilla und Murcia. Daneben im gleichen Gebäudekomplex befindet sich die Pfarrkirche Capella del Roser („Rosenkranzkapelle“) aus dem 14. Jahrhundert mit dem Kreuzrippengewölbe. Das Rathaus aus dem Jahre 1902 ist ebenfalls am Plaça Major zu finden. In Richtung Palma befindet sich das alte Stadttor sa Porta Murada aus dem 14. Jahrhundert mit einem Turm aus dem 16. Jahrhundert, das den Rest der Stadtmauer darstellt.
Das Tor, das aus Steinen vor Ort erbaut wurde, hat ein Wappen mit einem poetischen Text. Besonders erwähnenswert ist das Gefängnis im Inneren, das dazu diente, die Piraten einzusperren. Das Santuari de la Consolació befindet sich nordwestlich in der Nähe von S´Alqueria Blanca. Das genaue Datum der Errichtung ist nicht bekannt, aber sie wurde 1523 erstmals urkundlich erwähnt. Vom Puig de Consolació hat man einen herrlichen Panoramablick auf Santanyí und die Ostküste Mallorcas. Der Parc natural de Mondragó, ein Naturpark auf einer Fläche von 785 Hektar zwischen Portopetro und Cala Figuera, liegt etwa fünf Kilometer östlich von Santanyí. Er wurde 1992 von der Regierung eingerichtet. Das Naturschutzgebiet beheimatet seltene Orchideen, über 70 verschiedene Vogelarten und Bestände der vom Aussterben bedrohten heimischen Landschildkröten. Den Kern des Naturparks bilden die zwei Strände sa Font de n’Alis und s’Amarador. [1]
Nahegelegene Strände:
- Ses Fonts de n’Alís (Cala Mondragó);
- Caló des Borgit (Cala Mondragó);
- S’Amarador (Cala Mondragó);
- Caló den Perdiu (Cala Mondragó);
- Cala Santanyí;
- Cala Llombards;
- Caló des Macs;
- Caló des Moro;
- Cala s’Almunia;
- Caló des Savinar;
- Platja des Caragol;
Feste in Santanyí
- 17. Januar: Sant Antoni (Heiliger Antonius);
- 10. Februar: Santa Escolàstica (Heilige Scholastika);
- erster Sonntag im März: Dia del santuari del Puig de Consolació (Tag der Kapelle des Puig de Consolación);
- 25. Juli: Sant Jaume (Heiliger Jakob), Messe mit Chorkonzert in der Pfarrkirche, Umzug und Tanz auf der Plaça Major von lokal bedeutsamen Schutzheiligen (Bernardo, der der Legende nach die Sprache der Tiere und Vögel sprach; Barbara, die der Legende nach große Kraft besaß und Felsen zu Schutztürmen gegen anrückende Feinde formierte), sowie von Mann und Frau-Riesenfiguren (symbolisch für die einheimische Bevölkerung), Feuerwerk;
- dritter Samstag im Oktober: Fira de Santanyí (Jahrmarkt in Santanyi);
- 30. November: Festivitat patronal de Sant Andreu (Patronatsfest von Sant Andreu);
Santuari de la Consolació (Santanyí), Wallfahrtskirche und Einsiedelei - eingebunden über Wikimedia Commons
S’Alqueria Blanca
S’Alqueria Blanca ist ein Ortsteil in der Gemeinde Santanyí mit etwa 1070 Einwohnern. Das Dorf liegt im Südosten der Insel Mallorca und grenzt im Nordosten an das Dorf Calonge, etwas weiter im Süden befindet sich der Parc natural de Mondragó und im Südwesten der Hauptort der Region, Santanyí. Der Name der Ortes leitet sich von Alquería (deut.: ländliche Siedlung) und Blanca für weiß ab – somit – weiße Siedlung auf dem Land. Das Präfix s‘ weist auf die maurische Vergangenheit der Besiedlung hin. Das Dorf s'Alqueria Blanca befindet sich in einer leichten Hügellandschaft im äußersten Südosten Mallorcas und ist etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Palma entfernt und gut über das Straßennetz angebunden.
In einem großen Bogen quer durch das Dorf führt die von Santanyí nach Portopetro führende überregionalen Straße Ma-19 und im Dorf selbst zweigt von der Ma-19 die Ma-4012 Richtung Calonge ab. Wichtigster Wirtschaftszweig sind lokale Dienstleistungen (Geschäfte, Bars und Restaurants) und der Tourismus. Traditionell dominiert die Landwirtschaft das Dorf, es gibt eine Geflügelzucht und eine Fabrik für die Fliesenherstellung. Die ersten Dokumente, in denen der Name des Ortes vorkommt, stammen aus dem Jahr 1242. Ein Wehrturm wurde 1586 erbaut. Im 18. Jahrhundert, als die Piraterie keine Bedrohung mehr darstellte, begann sich die Siedlung am Fuße des Oratoriums zu festigen. Das Oratorium ist benannt nach der „Jungfrau des Trostes“ (Santuari de la Consolacio).
In der Umgebung des Dorfes an der Küste befinden sich die drei bekannten und beliebten Strände Cala Mondrago, Cala d'Or und Portopetro. Der Berg Puig gros (271 Meter) ist die zweitgrößte Erhebung im Gemeindegebiet von Santanyi, befindet sich etwa 1,6 Kilometer Luftlinie vom Dorf entfernt. Im geographischen Viereck zwischen s'Alqueria Blanca, Calonge, Es Carritxó und Cas Concos befindet sich der Hamburger Hügel. Es ist dies keine offizielle Bezeichnung, sondern eine ironische Bezeichnung für ein Gebiet, in dem sich reiche deutsche Staatsbürger, vormals vor allem aus der Gegend um Hamburg niedergelassen haben. Der Anteil an deutschen Staatsbürgern beträgt in der Region Santanyí 12,9 %. [2]
Sehenswürdigkeiten
- Pou Del Rei, historischer öffentlicher Brunnen, in der Cami de Pou del Rei;
- Kirche Sant Josep de s'Alqueria (1863 eingeweiht). Feierlichkeit zu Ehren des Schutzpatrons des Dorfes, des Heiligen Joseph, finden am 19. März statt;
- Etwa 1,2 km Luftlinie außerhalb des Ortes befindet sich die historische Sehenswürdigkeit Santuari de la Consolacio mit einer im 16. Jahrhundert erbauten Kapelle mit Glockenturm einer Statue von Maria mit Kind sowie ein traditionell geschnitzter Altar;
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Santanyi im Süden von Mallorca basieren auf dem Artikel Santanyi vom 10.10.2019 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zum Ortsteil S’Alqueria Blanca in der Gemeinde Santanyí auf der Insel Mallorca stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 12.02.2020!
Das Foto "Teaserfoto: Insel Mallorca - Bucht Cala Llombards - Autor: Dronepicr" ist lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".
Die Fotos "Pou Del Rei, historischer Brunnen; S’Alqueria Blanca i - Pfarrkirche Kirche Sant Josep de s'Alqueria; S’Alqueria Blanca; (3 Fotos) Autor: Xxlstier" sind lizenziert unter der Creative Commons "Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)".