Manacor
Übersicht
Die zweitgrößte Stadt der Insel Mallorca heißt Manacor. Dies bezieht sich auf die Gemeindefläche mit fast 261 Quadratkilomtern. Bevölkerungsmäßig liegt Manacor auf dem dritten Platz nach Palma und Calvia mit über 43000 Einwohnern. Die Stadt ist gleichzeitig auch eine der 53 Gemeinden der Insel. Sie befindet sich im Osten der Baleareninsel. Sie hat den Status einer Stadt (Ciutat) und ist zugleich wirtschaftlicher Mittelpunkt des Ostteils der Insel. Im modernen Stadtwappen illustriert eine Hand, die ein Herz umfasst, die volksetymologische Deutung von Manacor, nämlich man a cor „Hand aufs Herz“. Der Name der Stadt kommt aber vom Namen des Berberclans Mancur, der die Gegend vor der katalanischen Eroberung bewohnte. Die Einheimischen nennen sich Manacorí bzw. Manacorina.
Lage & Einwohnerzahl
Manacor gehört zur Region (Comarca) Llevant. Im Süden grenzt Manacor an die Gemeinde Felanitx, im Westen an Vilafranca de Bonany, im Nordwesten an Petra und im Nordosten an Sant Llorenç des Cardassar. Die Küste im Osten ist 27 km lang. Am 1. Januar 2019 betrug die Einwohnerzahl 43.808 gemeldete Bewohner, die Bevölkerungsdichte betrug 168 Einwohner pro km². Die Bevölkerung ist auf die verschiedenen Ortschaften verteilt. 69,2 % konzentrieren sich auf die Stadt Manacor, während 17,8 % in Porto Cristo leben. Hier ist der Anstieg in den letzten Jahren bemerkenswert. Der Rest verteilt sich auf die Siedlungen S’Illot – Cala Morlanda, Cales de Mallorca, Son Macià, Cala Murada, Cala Anguila – Cala Mendia und Estany d’en Mas. Im Laufe der Geschichte verhielt sich das Bevölkerungswachstum der Gemeinde ähnlich dem des Restes der Insel.
Im 16. Jahrhundert waren es etwa 5.000 Einwohner, und die Zahl stieg im 18. Jahrhundert bis auf 7.000. Die bedeutendste Bevölkerungszunahme begann im 19. Jahrhundert mit fast 13.000 Einwohnern zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1920 und 1940 stieg die Zahl bis auf 19.000, danach verlangsamte sich das Wachstum. Von den 1960er Jahren an bis in die Gegenwart begann die Bevölkerungszahl langsam wieder anzusteigen. Dieser letzte Anstieg ist vorwiegend der Einwanderungswelle zuzuschreiben, die durch das Wirtschaftswachstum ausgelöst wurde, das parallel zur Entwicklung des Tourismus stattfand. Im Jahr 2007 betrug der Ausländeranteil der Gemeinde 17,5 % (6643 Personen), der Anteil deutscher Einwohner 3,9 % (1497 Personen). Daneben lebten 55 Niederländer, 46 Schweizer und 23 Österreicher in der Gemeinde.
Vegetation & Klima
Die Einwohnerzahlen in Klammern stammen vom 1. Januar 2008. Die erste Zahl gibt dabei die Einwohner der geschlossenen Ortschaften an, die zweite Zahl die Einwohner der Orte einschließlich der hinzu zu rechnenden „verstreut“ lebenden Bevölkerung außerhalb der eigentlichen Siedlungen. (Quelle: INE) Die Vegetation besteht aus den typischen Pflanzen Mallorcas. Etwas über 20 Prozent der Fläche ist mit Wald bedeckt. In den Bergen wachsen hauptsächlich Kiefernwälder, wogegen es fast keine Steineichenwälder gibt. Die mittelländischen Buschformen wie Oleaster und Zwergpalme breiten sich an der Küste aus, wo Arten wie Zistrosen, Lentisken, Bartgras, Rosmarin und Erika zu finden sind.
An der Küste wachsen unter anderem Strandfenchel und Astragalus balearicus, während die Disteln von den Stränden beinahe verschwunden sind. In den Feuchtgebieten gedeihen Tamariske und Schilfrohr. Wildbäche bilden die hydrologische Grundlage. Der Wildbach Na Borges hat ein hydrographisches Becken von 338 km². Ihm fließen die Bäche Son Caules, Conies und Son Cifre zu, und er mündet schließlich in der Bucht von Alcúdia ins Meer. Weitere Wildbäche entstehen in den Hügeln im Landesinneren, durchqueren das Land und fließen ins Meer. Das typische Mittelmeerklima ist gemäßigt und die Temperaturen jahreszeitlich bedingt. Die bergigen Gebiete und das Landesinnere sind trocken, während der Küstenstreifen semiarid ist. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen bei 18 °C. [1]
Höhlen
Bei Porto Cristo befinden sich die beiden Höhlensysteme Coves del Drac („Drachenhöhlen“) und Coves dels Hams („Angelhakenhöhlen“). Der Martelsee in der Coves del Drac ist einer der größten unterirdischen Seen der Welt, an dem täglich Konzerte klassischer Musik dargeboten werden. Die der Öffentlichkeit nicht zugängliche Cova de sa Gleda – Camp des Pou im Naturschutzgebiet Cales Verges de Manacor nahe der Küste ist die längste Unterwasserhöhle Europas. Weitere Höhlen an der Küste sind die Cova des Pirata, die Cova des Pont, die Cova de sa Piqueta, die Cova des Xots, die Cova des Moro und die Cova de Cala Falcó. Auch an der Cala Varques gibt es mehrere Höhlensysteme, die nach der Bucht benannt und unterschiedlich nummeriert sind.
Strände
Platges i Cales (Strände und Buchten), die sich auf dem Gemeindegebiet von Manacor befinden (Auflistung von Nord nach Süd):
Cala Moreia (S’Illot), Cala Mosca, Cala Morlanda, Caló d’en Rafalino, Cala Petita, Caló de sa Ferradura, Cala Manacor (Platja Porto Cristo), Cala Murta, Cala Magrana, Cala Anguila, Cala Mendia, S’Estany d’en Mas, Cala Falcó, Es Caló Blanc, Cala Varques, Racó de sa Teula, Cala Engana Pastor, Cala Sequer, Caló des Serral, Cala Magraner, Cala Pilota, Cala Virgili, Cala Bóta, Caló des Soldat (Caló des Llamp), Cala Antena, Cala sa Romeguera, Es Domingos Grans, Es Domingos Petits (Cala Tropicana) und Cala Murada.
Märkte
- Obst- und Gemüsemarkt auf der Plaça Constitució, werktags, jeden Vormittag;
- Wochenmarkt auf der Plaça Ramon Llull, montags vormittags;
Orte der Gemeinde
- Cala Anguila – Cala Mendia (523 / 523 Einwohner);
- Cala Murada (819 / 819 Einwohner);
- Cales de Mallorca (836 / 944 Einwohner);
- Manacor (25.165 / 26.922 Einwohner);
- Son Mas (37 Einwohner);
- Son Talent (30 Einwohner);
- Porto Cristo (6713 / 7317 Einwohner);
- Sa Marineta (5 Einwohner);
- S’Estany d’en Mas (207 / 207 Einwohner);
- S’Illot – Cala Morlanda (1723 / 1775 Einwohner);
- Son Macià (340 / 927 Einwohner);
Sehenswürdigkeiten
- Die vorgeschichtliche Siedlung S’Hospitalet Vell an der Landstraße von Manacor nach Cales de Mallorca (1800 – 1500 v. Chr.), eine Talayotsiedlung. Besonders bemerkenswert ist der Talayot, eine Art Turm mit quadratischem Grundriss, von dem die mittelländische Säule und die Bedachung aus großen Steinplatten sowie eine rechteckige Einfriedung erhalten sind;
- Die frühchristliche Kirche Son Peretó an der Landstraße von Palma nach Artà wurde gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. gebaut. Sie besteht aus einer Taufkirche mit zwei Taufbecken und der Kapelle;
- Das Kloster und der Kreuzgang Sant Vicenç Ferrer am Convent-Platz;
- Die Kirche Nostra Senyora dels Dolors am Platz Rector Rubí;
- Windmühle Molí d’en Polit aus dem 19. Jahrhundert an der Hauptstraße Manacor - Palma;
- Ausstellungshallen der Perlenmanufakturen Majorica und Perlas Orquídea;
- Torre dels Enagistes - Museu d’Història de Manacor („Historisches Museum von Manacor“);
Historisches Museum von Manacor
Ein Highlight in Manacor ist das Historische Museum, das etwas außerhalb der Stadt liegt. Es befindet sich an der Landstraße von Manacor nach Cales de Mallorca (Ma-4015) in einem alten Turm. Dieser war früher ein Schutzbau und Herrenhaus und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Der Turm wurde direkt nach der katalanischen Eroberung Mallorcas im Jahre 1229 errichtet. Heute beherbergt der Turm Torre dels Enagistes das Museu d’Història de Manacor („Historisches Museum von Manacor“) mit einer Ausstellung der Archäologie und Völkerkunde.....
Weitere Informationen zum Historischen Museum von Manacor im Osten von Mallorca finden Sie hier....!
Porto Cristo
Die Ortschaft Porto Cristo liegt an der Ostküste der Insel Mallorca. Die Kleinstadt ist etwa 70 Kilometer von der Inselhauptstadt Palma entfernt. Ursprünglich war Porto Cristo der Hafen für die Binnenstadt Manacor- ähnlich wie bei dem Hafen von Porto Colom (ehemaliger Hafen der Stadt Felanitx). Porto Cristo ist ein ruhiges Städtchen mit einer großen natürlichen Bucht, die den Ort prägt und gestaltet. Sehenswert sind der Fischerei- und der Yachthafen sowie die Flaniermeile entlang des Hafens. Weiterhin absolut sehenswert sind die Tropfsteinhöhlen....
Weitere Informationen zur Ortschaft Porto Christo an der Ostküste von Mallorca finden Sie hier....!
Quellenhinweis:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Manacor basieren auf dem Artikel Manacor vom 03.08.2019 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: Hospitalet Vell - Punic Wall (gemeinfrei)" - "SFM class61 - Zugverkehr auf der Linie zwischen Manacor und Palma - Autor: Sethaphopes" - "Teaserfoto: Cala Anguila - Autor: Viktar Palstsiuk" - "Gebäude des Historischen Museums von Manacor (Museu d’Història de Manacor); Cova des Pirata, Höhle an der Ostküste von Mallorca; (2 Fotos) - Autor: Olaf Tausch" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".