Ermita de Betlem
Anfahrt
Zu erreichen ist die Ermita de Betlem über eine schmale Straße von Artà aus, der neun Kilometer langen MA-3333. Die Tour dorthin beginnt unterhalb der Wehrkirche, wo ein Hinweisschild mit violetten Hintergrund in die Richtung zur Ermita weist. Etwa 5 Kilometer hinter Artá zweigt auf der rechten Seite eine Zufahrtstraße zum Eingang des Landgutes s’Alquera Vella. Bei diesem Landgut "s’Alquera Vella d’Avall" wurde für die Besucher des Naturschutzgebietes ein Parkplatz angelegt. Von hier führen zwei Wege einmal in Richtung Osten zum Landgut von Aubarca (Albarca), zum anderen nach Norden zum Puig de sa Tudossa.
Serpentinen
Die Straße zur Ermita de Betlem führt weiter an dem Anwesen Son Morei (auch Son Morell Vell) vorbei und überwindet in Serpentinen den Bergpass Puig de sa Font Crutia auf einer Höhe von etwa 380 Metern. Hinter Son Morei zweigt nach rechts ein Weg ab, der zum höchsten Gipfel der Serres de Llevant, dem 561 Meter hohen Puig Morei (auch Puig d’en Morell oder Talaia Freda), führt. Jetzt wird die Straße sehr schmal und man hofft, dass einem kein Fahrzeug entgegen kommt.
Es geht jetzt abwärts und dann und wann läßt der Blick einen Hügel erkennen. Der Baumbestand in diesem Bereich ist hier ist stark reduziert- wahrscheinlich haben die sommerlichen Waldbrände auf der Insel Mallorca dazu geführt. In einer Serpentinenkurve wird kurz das Kloster sichtbar, bevor es von einem Hügel auf der linken Seite verdeckt wird. Nach kurzer Zeit ist der Eingang zum Kloster erreicht und man kann seinen Wagen/Motorrad hier abstellen.
Geschichte
Etwa 9 Kilometer von Artá entfernt liegt in den Bergen der Serres de Llevant die Ermita de Betlem in einer traumhaften Umgebung. Ermita bedeutet „Einsiedelei“ und die meisten dieser Art liegen alle in einsamen und landschaftlich reizenden Gegenden. Aus diesen Einsiedeleien entstanden in späteren Jahren Klöster und einige von ihnen haben noch bis in unsere Tage Bestand. So auch hier, bei der Ermita de Betlem, wo noch heute Mönche der „Glaubensgemeinschaft der Eremiten von San Pablo San Antonio“ wohnen.
Lage
Die Gebäude der Ermita stehen etwa 280 Meter über dem Meeresspiegel im Massiv von Artà (Massís d’Artà), einem Teil des östlichen Gebirgszuges von Mallorca, den Serres de Llevant. Die Ermita de Betlem wurde am 29. Juli 1805 auf den Ruinen des Landgutes Benialgorfa gegründet und nach der Stadt Betlehem (Palästina) benannt. Der Bau gestaltete sich recht schwierig, da das aus Sóller übers Meer herantransportierte Baumaterial auf Eseln von der Bucht von Alcúdia (Badia d’Alcúdia) bis hinauf in die Berge gebracht werden musste.
Klosterkirche
Erste Bewohner waren Mönche von Sant Honorat de Randa und La Trinitat de Valldemossa. Die im neoklassizistischen Stil errichtete Klosterkirche ist frei zugänglich und kann zu den Öffnungszeiten besichtigt werden. Neben einigen Fresken in der Kuppel und bemalten Kacheln in der Vorhalle ist eine Christusfigur zu sehen, die den Mönchen bei der Weihe der Ermita im Jahre 1806 durch den Kardinal Antonio Despuig (1745 - 1813) geschenkt wurde. Sie gehörte zuvor dem Kapuzinerorden in Palma. Das dunkle Holzkruzifix steht in einem rechtsseitigen Seitenaltar. Die Statue des „Christus der Agonie“ wird von den Einwohnern Artàs sehr verehrt und ist jeden 1. Mai Ziel einer Wallfahrt.
Wandermöglichkeit
Zum Eingangsbereich der Kapelle führt eine etwa 150 Meter lange Zypressenallee durch die die Gebäude der Ermita umgebenden Gärten des Klosters. Neben und hinter den Klostergärten führen mehrere Trampelpfade zu einem Aussichtspunkt (Mirador) mit Blick über die Bucht von Alcúdia. Eine zweite Möglichkeit, die Ermita de Betlem in den Bergen zu erreichen, bietet der Wanderweg von der Urbanisation Betlem an der Bucht von Alcúdia, einem Ortsteil von Colònia de Sant Pere. Der etwa fünf Kilometer lange Weg, beginnend an der Straße unweit des Meeres, überwindet bis zur Ermita einen Höhenunterschied von über 250 Metern.
Die Quelle Font de s’Ermita nahe der Ermita de Betlem, Gemeinde Artà, Mallorca, Spanien - eingebunden über Wikimedia Commons
Font de s’Ermita
In der Nähe des Parkplatzes am Eingang der Einsiedelei rechter Hand befindet sich ein Wanderweg, der abwärts führt zu einem kleinen Heiligtum: Nach etwa 500 Metern erreichen Sie die heilige Quelle Sa Font mit einem Marienheiligtum. Ein schöner und stiller Ort mit frischem Wasser, einem Bachlauf, einer Grotte und wunderschöner Natur. Der Wanderweg führt weiter zur Küste hinunter. Die Quelle wird Font de s’Ermita genannt, im Volksmund auch als Font de na Bernada. Sie befindet sich im zur Gebirgskette Serres de Llevant gehörenden Bergland von Artà etwa 500 Meter östlich der Ermita de Betlem. An der Quelle verläuft der Wanderweg von der Ermita de Betlem nach Betlem bzw. zur S’Alqueria Vella d’Avall entlang.
Die auch im Sommer wasserführende Quelle wurde von den Bewohnern der Ermita de Betlem zur Bewässerung westlich angrenzender Flächen mit Obst- und Gemüseanbau genutzt. Sie entwässert in den Torrent de Betlem. Das Umfeld der Quelle ist von großen Platanen beschattet. Neben der Quelle befindet sich eine sogenannte Lourdesgrotte, in der eine Madonnenfigur aufgestellt ist, die von der Heiligen Bernadette angebetet wird. Die Figur nimmt Bezug auf die Marienerscheinung von Lourdes. Daher stammt auch die volkstümliche Benennung der Quelle. Dies ist ein Ort absoluter Ruhe- nicht nur wegen der Nähe zur Ermita de Betlem.
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte der Ermita de Betlem basieren auf dem Artikel Ermita de Betlem vom 22.06.2008 und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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