Escorca
Überblick
Eine Gemeinde ohne Ortsmittelpunkt gibt es das wirklich? Ja- auf der spanischen Insel Mallorca. Escorca ist eine von 53 Gemeinden auf der Insel Mallorca und befindet sich im Nordwesten der Mittelmeerinsel. Sie ist die einzige Gemeinde Mallorcas, die keinen eigentlichen Ortskern aufzuweisen hat. Das Einzige, das an eine bewohnte Gegend erinnert, sind die Bauten um den großen Platz in Lluc (Santuari de Lluc) und das kleine Örtchen Sa Calobra mit der malerischen Bucht an der Nordwestküste der Insel Mallorca. Hier fließt der Sturzbach Torrent de Pareis bei starkem Regen diurch eine wunderschöne kleine Schlucht ins Mittelmeer.
Escorca
Escorca ist eine Gemeinde auf der spanischen Baleareninsel Mallorca in der Region (Comarca) Serra de Tramuntana. Die Gemeinde Escorca hat nur 212 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) auf einer Fläche von 139,33 km². Dies entspricht 2 Einwohner pro km². Im Jahr 2006 betrug der Ausländeranteil 3,3 % (10 Personen), der Anteil deutscher Einwohner 0,3 % (1 Person). Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch (Kastilisch). Der auf der Insel gesprochene katalanische Dialekt wird Mallorquí genannt. Escorca liegt an der Nordwestküste Mallorcas in den Bergen der Serra de Tramuntana, etwa 47 Kilometer nördlich der Inselhauptstadt Palma. Durch das Gemeindegebiet verläuft die Ende Juli 1961 eröffnete Landstraße MA-10 von Sóller nach Pollença. Bei Lluc zweigt die Straße MA-2130 in Richtung Inca ab.
Lage
Bekannt ist Escorca aber für die etwa 14 Kilometer lange Serpentinenstraße MA-2141, die von der MA-10 bis hinunter an die Küste bei Sa Calobra einen Höhenunterschied von etwa 800 Metern überwindet. Die Gemeinde besitzt einen Anteil an der Nordwestküste Mallorcas etwa von Punta de Cala Roja bis Es Musclos de ses Cordes. Dieser Küstenabschnitt ist geprägt durch steil aufragende Felswände mit spektakulären Buchteinschnitten, in denen die Sturzbäche (Torrents) die häufig starken Regenfälle des Gebirges ins Meer ableiten. Im Südwesten grenzen die Gemeinden Fornalutx, Sóller und Bunyola an das Gemeindegebiet von Escorca.
Sie gehören wie auch die nordöstlich angrenzende Gemeinde Pollença und auch Escorca selbst zur Region Serra de Tramuntana. Südöstlich grenzt die Region Raiguer mit den Gemeinden Alaró, Mancor de la Vall, Selva und Campanet an das Gebiet von Escorca. Zur Gemeinde Escorca gehören die Orte Sa Calobra - Cala Tuent, Escorca und Lluc. Die Bewohner dieser Ortschaften nennen sich in der mallorquinischen Heimatsprache „calobrí“, „tuenter“ und „lluquer“ (die weiblichen „calobrina“, „tuentera“ und „lluquera“). Die untenstehenden Einwohnerzahlen in Klammern stammen vom 1. Januar 2007. Die Angaben für Escorca beziehen die „verstreut“ lebende Bevölkerung mit ein. (Quelle: INE) [1]
Gemeindegliederung
- Cala Tuent (40 Einwohner)
- Escorca (132 Einwohner)
- Lluc (59 Einwohner)
- Port de sa Calobra (45 Einwohner)
Escorca nimmt den mittleren Teil des Gebirgszuges der Serra de Tramuntana ein, einem Landschaftsgut von höchstem Wert. In der Vielzahl kalkhaltiger Grundstücke hat das Regenwasser weitläufige „Pflugscharen“ gebildet, mit Felsen, deren Furchen bizarre Formen ergeben. Die Sturzbäche haben tiefe Wasserleitungen ausgehöhlt, wie zum Beispiel den Torrent de Pareis, sa Fosca, Torrent de Lluc oder den Torrent des Guix al Salt de la Bella Dona. In dieser Gegend befinden sich auch spektakuläre Höhlen wie zum Beispiel die Cova de sa Campana oder die Cova de ses Bruixes sowie andere unterirdische Formationen. Fauna und Flora sind bedeutsam in dieser Gegend, unter anderem aufgrund des großen Bestandes an Steineichen.
Besondere botanische Bedeutung erlangen die Pflanzen, die auf dem Gipfel des Tramuntana Gebirges verwurzelt sind. So finden sich hier kleine Eibenwälder und riesige Rasenflächen, die die Täler bedecken, wie auch das Dickicht an den Hängen. Die mittleren Niederschläge betragen in diesem Gebiet 1.200 – 1.300 Liter pro Quadratmeter im Jahresdurchschnitt, wobei im Monat Oktober mit ca. 145 Litern pro Quadratmeter die meisten Niederschläge fallen. Die regenärmste Zeit ist im Juli mit nur ca. 13 Litern. In den Wintermonaten fällt auch in den Höhenlagen Schnee.
Das ländliche Leben basiert auf dem Betrieb der großen Besitztümer mit den großen Herrenhäusern wie Binifaldó, Albarca, ses Tosses, Mortitx, Turixant oder Mossa, von denen einige sogar noch einen Aussichtsturm haben, der ehemals der Überwachung diente. Andere Kunstschätze dieser Gemeinde sind die Schneehäuser, die in großer Zahl in Gipfelnähe zu finden sind und die Wachttürme, die das Küstengebiet beschützten, wie na Seca, Morro de Tuent, sa Calobra und Torre de Lluc. Die „geistliche Architektur“ ist vertreten durch die Kirche Sant Pere d´Escorca und die Kapelle Sant Llorenç de Tuent. Herausragend ist aber insbesondere der Komplex des Klosters Lluc. [1] Im Gemeindegebiet befinden sich die höchsten Berge Mallorcas:
- Puig Major (1445 Meter)
- Puig de Massanella (1365 Meter)
- Puig Tomir (1103 Meter)
- Puig Roig (1003 Meter)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Museum Museu de Lluc: mit Funden aus den Höhlen im Gebiet Escorca (Prehistòria), Keramik, Zeichnungen, Gemälde usw.;
- Santuari de Lluc - Klosteranlage;
- Santuari de Lluc - Heiligtum und Wallfahrtsort aus dem 13. Jahrhundert;
- Herrenhäuser Binifaldó, Albarca, Ses Tosses, Mortitx, Turixant und Mossa;
- Torrent de Pareis;
- Sa Calobra;
- Cala Tuent;
Wanderungen
Der Fernwanderweg GR 221 führt mitten durch die Gemeinde Escorca und berührt hierbei einige der schönsten Landschaftsformen der Insel überhaupt. Eine der Wanderungen führt auch zu einer Berghütte - Refugi Tossals Verds. Sie befindet sich inmitten des Tossals-Verds-Massiv, einer bei Wanderern sehr beliebten Gegend auf der Insel Mallorca. Dieses Gebiet ist benannt nach dem 1118 Meter hohen Berg Puig des Tossals Verds. Das Gebiet von Escorca ist daher ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Bergwanderungen. Die Berghütte Tossals Verds befindet sich im Eigentum des Consell de Mallorca und ist dazu bestimmt, die Wanderpraxis in allen ihren Modalitäten zu erleichtern und die Erziehungs- und Erforschungsaktivitäten des Gebirges zu fördern. Die Hütte, im Herzen der Serra de Tramuntana 540 Meter hoch am Fernwanderweg GR 221 gelegen, steht jedermann gegen ein kleines Entgelt zur Nutzung zur Verfügung. Von dort kann man u.a. auch die Schneehäuser des Tramuntana-Gebirges erkunden.
Santuari de Lluc
Jedes Jahr pilgern die Einwohner Mallorcas zur „Schwarzen Madonna“ von Lluc, eine Statue aus dem 17. Jahrhundert. Lluc ist der wichtigste Wallfahrtsort der Insel Mallorca und eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Mittlerweile sind auch die Touristen hiervon überzeugt- auch sie besuchen zahlreich das Santuari de Lluc. Die Klosteranlage, in deren Basilika man die Statue der Madonna findet, ist, wenn die Besucher abgezogen sind, ein stiller Ort....
Weitere Informationen zum Santuari de Lluc im Nordwesten von Mallorca finden Sie hier.....!
Alcúdia
Alcúdia befindet sich im Norden von Mallorca ist ein der beliebter Urlaubsort auf der spanischen Insel Mallorca. Zur Gemeinde Alcúdia gehören die Ortsteile Port d'Alcudia, Platja d'Alcudia, Mal Pas - Bonaire, Marina Manresa und Son Fe. Die Gemeinde Alcúdia besitzt etwa 19.400 Einwohner. Sehenswert in Alcúdia ist das historische Stadtzentrum mit Stadtmauern, Stadttoren, Türmen und Plätzen. Man kann sogar über die mittelalterlichen Stadtmauern laufen und fast die Altstadt umrunden.....
Weitere Informationen zur Stadt Alcúdia im Norden Mallorcas finden Sie hier.....!
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweis:
1.: Die Informationen zur Gemeinde Escorca im Nordwesten der Insel Mallorca basieren auf dem Artikel Escorca (12.08.2019) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos "Teaserfoto: Escorca, 07315, Balearic Islands, Spain - Autor: Foto Fitti" - "Herrenhaus Binifaldó - Escorca - Autor: Antoni Sureda" sind unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.
Das Foto "Wanderschilder am Refugio des Tossals Verds - Autor: Rosa-Maria Rinkl" ist lizenziert unter der Creative Commons "Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)".