Sant Joan
Übersicht
Sant Joan ist ein kleiner Ort in der Zentralebene von Mallorca. Die kleine Gemeinde besitzt etwa 2100 Einwohner. Sie liegt im Zentrum der Baleareninsel Mallorca und grenzt an die Gemeindegebiete von Vilafranca de Bonany, Petra, Sineu, Lloret de Vistalegre, Montuïri und Porreres. Sant Joan liegt etwa sechs Kilometer westlich von Petra und sieben Kilometer südöstlich von Sineu. Im Jahr 2006 betrug der Ausländeranteil der Gemeinde 14,1 % (262), der Anteil deutscher Einwohner 4,1 % (76). Das Bauerndorf, das in alten Tagen Alahamar genannt wurde, ist umgeben von Hügeln, die aus der weiten Ebene des Pla aufragen. Sant Joan erhielt mit dem Flächennutzungsplan des Königs Jaume II. im Jahre 1300 die Stadtrechte.
Sant Joan
„Dieser Ort mit seinen einförmigen Gassen und grauen Häusern zählt 1532 Einwohner, die in 491 meist einstöckigen Häusern wohnen“, notierte vor 100 Jahren Erzherzog Ludwig Salvator in seinen „Balearen in Wort und Bild“. Mehr oder weniger trifft diese Beschreibung des kleinen Bauerndorfes in Mallorcas Mitte, der Ebene Es Pla, auch heute noch zu. Zwar zählt man mittlerweile 1717 Einwohner auf einer Fläche von 38,51 Quadratkilometer und einige Häuser mehr, aber der eher etwas triste Dorfcharakter ist geblieben. Es ist eine Gemeinde, wo noch heute Ackerbau und Viehzucht die spürbarsten Erwerbszweige darstellen.
Demzufolge spielen auch deren Erzeugnisse eine wichtige Rolle, wie z. B. die tomatiga de ramallets (zopfförmig gebundene Tomaten) und Wurstwaren, bekannt unter dem mallorquinischen Namen botifarrón, sowie die Prädikatswurst sobrasada de Mallorca. Jeden Donnerstagmorgen findet der Wochenmarkt statt. In Sant Joan wurde der spanische Schriftsteller Rafel Ginard Bauçà (1899 – 1976) geboren. Sant Joan besitz eine ungewöhnlich große Kirche, deren Ursprünge auf das Jahr 1293 zurückgehen. Sie ist dem heiligen Johannes dem Täufer (Sant Joan Baptista) geweiht. Im Inneren der Kirche erwartet den Besucher eine prachtvolle Ausstattung u.a. mit einer Alabsterkanzel und einer wertvollen Deckentäfelung. Oberhalb der Ortschaft liegt das Santuari de la Consolacio, in dem eine Madonnenstatue gehütet wird. Eine Legende berichtet, dass diese Figur einst von einem Araberjungen unter einem brennenden Dornbusch gefunden wurde. Den Hauptaltar ziert ein Bildnis der Verge de la Consolacio.
Els Calderers
Im Jahr 1992 hat die Gemeinde Sant Joan jedoch eine Attraktion dazubekommen, eine touristische sogar: Els Calderers. Hier handelt es sich um einen riesigen privaten Gutsbesitz, der schon einige Jahrhunderte besteht. Vor 1992 war es bislang für niemanden zugänglich außer der Besitzerfamilie und ihren Freunden. Das hat sich nun gründlich geändert. Allein im ersten Monat nach der Öffnung für die Allgemeinheit kamen bereits 5000 Besucher- Mallorquiner und ausländische Touristen. Was sie zu sehen bekamen, erlaubte einen intensiven Blick zurück in die Welt des mallorquinischen Landadels in einem feudalen Herrensitz, dessen Ursprünge weit zurückreichen.
- Santuari de la Mare de Déu de Consolació;
- Puig de Sant Nofre; zu Fuße des Berges wachsen wilde Oliven- und Johannisbrotbäume, Steineichen und Gesträuch, also eine der Sonne widerstehende anspruchslose Flora. Auf der Spitze liegt, heute im Privatbesitz, die Ruine der Einsiedelei von Sant Onofre aus dem 15. Jahrhundert;
- Pfarrkirche Sant Joan Baptista;
- Katholisches Zentrum; Die Fassade wird von einem Bildnis des Fra Lluís Jaume gekrönt, einem Mönch, der Sant Joan evangelisierte und 1775 in Kalifornien als Märtyrer starb. Das Zentrum wurde 1922 erbaut und liegt auf der Plaça del Rey Juan Carlos I.;
- „Els Calderers“; Zu Füßen der Einsiedelei des Puig de Bonany liegt dieses alte Landgut. Der für die herrschaftliche Bauweise des Pla, der mallorquinischen Zentralebene, repräsentative Besitz wurde im Jahre 1700 gebaut und gibt einen Einblick in die Lebensweise des Landadels der damaligen Zeit. In den Stallungen und Gehegen werden alle Art von Tieren gehalten, vor allem einheimische Rassen; ferner kann man einen Weinkeller und landwirtschaftliches Gerät und Werkzeug besichtigen. Man erreicht das Museum über den Camí dels Calderers oder über die Carretera Palma-Manacor, bei Kilometer 37 liegt die Einfahrt.
Pfarrkirche Sant Joan Baptista
Sehenswert ist u.a. auch die Pfarrkirche Sant Joan Baptista. Einige Teile, wie das Seitenportal, entstammen dem ursprünglichen Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert. Von dem darauffolgenden Kirchengebäude (1759 – 1791) zeugen der Glockenturm und die linken Seitenkapellen. In den Jahren 1927 bis 1939 wurde der Kirche ihre endgültige Gestalt auf der Grundform einer Basilika verliehen. Über die zwei Seitenschiffe und den Vorhof führt ein Balustradengang, in dem sich heute das Kirchenmuseum befindet.
Santuari de la Mare de Déu de Consolació
Das Santuari de la Mare de Déu de Consolació ist eine ehemalige Einsiedelei (Ermita) im kleinen Ort Sant Joan. Das kleine Heiligtum befindet sich in einem Gebiet mit viel Natur und ist als Erholungsgebiet ausgewiesen. Es befindet sich etwa 1 Kilometer vom Ort Sant Joan entfernt auf einem Hügel. Von hier hat man eine hervorragende Sicht auf die kleine Ortschaft Sant Joan. Die Einsiedelei stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde später ausgebaut und vor ein paar Jahren renoviert. Die Ermita besteht aus mehreren Gebäuden, darunter eine kleine Kirche. In diesem Erholungsgebiet kann man u.a. auch ein Picknick machen. Auch der große Ortsfriedhof von Sant Joan liegt direkt nebenan und ist über eine große Freitreppe zu erreichen. Diese ist ein interessantes Beispiel für die einheimische volkstümliche Bauweise.
Landgut Els Calderers
Ein empfehlenswerter Ausflug in der Inselmitte Mallorcas ist das Landgut Els Calderers (Museu Etnològic dels Calderers). Hier spürt man die Geschichte und die Traditionen der Insel auf Schritt und Tritt. Hauptziel der Besichtigung ist das Herrenhaus, in dem heutzutage ein Museum eingerichtet worden ist. Els Calderers ist ein ehemaliger Herrensitz auf Mallorca und wird heute als Freilichtmuseum genutzt, in dem noch original eingerichtete Räumlichkeiten besichtigt werden können. Der sehenswerte Herrensitz liegt in der Gemeinde Sant Joan....
Weitere Informationen zum Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan auf der Insel Mallorca finden Sie hier....!
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Sant Joan basieren auf dem Artikel Sant Joan vom 06.04.2019 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Die Fotos "Puig de Sant Nofre (Sant Joan, Mallorca) - Autor: GMA" - "Sant Joan vom Puig de Consolació - Autor: A. Mobo" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".