Montuïri
Übersicht
Jedesmal, wenn ich von Manacor nach Palma über die Ma-13 fahre, sehe ich auf der rechten Seite etwas erhöht liegend die Stadt Montuiri. Der Ort liegt auf einem Hügel etwa in der Inselmitte. Bereits von weitem sieht man die typischen Steinwindmühlen, die teilweise wie Stümpfe aus der Landschaft ragen. Auch die Ortskirche Sant Bartomeu fügt sich harmonisch in dieses schöne Panorama ein. Montuiri ist ein traditionelles Städtchen, das im Laufe des Jahres auch verschiedene Feste feiert. Die Distanz zur Inselhauptstadt Palma beträgt etwa 28 Kilometer. Der Wochenmarkt findet immer am Montag vormittag auf der Placa Major statt.
Montuïri
Montuïri (spanisch: Montuiri) ist eine Stadt und Gemeinde in der Provinz und Autonomen Gemeinschaft der Balearen. Sie befindet sich in der Region (Comarca) Pla de Mallorca auf der Insel Mallorca und grenzt an die Gemeinden Algaida, Lluchmayor, Porreres, Sant Joan und Lloret de Vista Alegre. Der städtische Kern befindet sich nördlich der Autobahn „Palma-Manacor“ (Ma-15), die diese Stadt mit Palma de Mallorca und Manacor verbindet. Der historische Kern wurde im Jahr 1300 nach dem Stadtbrief von König Jaume II. (Jacob II.) von Mallorca als königliche Stadt gegründet. Die Stadt besitzt 2912 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), davon im Jahr 2008 2281 im gleichnamigen Ort. Im Jahr 2006 betrug der Ausländeranteil der Gemeinde 13,5 % (349), der Anteil deutscher Einwohner 2,8 % (73).
Geschichte
Montuïri zählt zu den ältesten Ortschaften Mallorcas. Unter den Arabern bildete sie einen der zwölf Distrikte, in denen das damalige Mayurqa aufgeteilt wurde. Montuïri fiel, wie der Rest der Insel, nach der katalanischen Eroberung unter den Landaufteilungsplan (Llibre de Repartiment von 1232), nach dem der Eroberer von Mallorca, König Jaume I. (Jakob I.) das Land parzellierte und an seine Edelmänner und getreuen Ritter vergab. Im Jahre 1300 übergab dann Jaume II. (Jakob II.) dem Ort eigene Rechte und es wurde ein erster, rechteckiger, Ortskern entworfen, der sich an das Mühlenviertel anschließt. Die acht Mühlen des Molinar, die noch heute erhalten geblieben sind, haben das Ortsprofil geprägt.
Ihre Steintürme, die den Wind als Energiequelle benutzten, sind ein lebendiges Zeugnis für eine von Natur und Boden abhängige Vergangenheit. Im Laufe der Jahrhunderte kamen neue Plätze und Wege hinzu, doch die mittelalterliche Struktur des Ortes ist bis heute deutlich erhalten geblieben. Die Krisenjahre der Insel im 14. und 15. Jahrhundert gingen auch an Montuïri nicht spurlos vorüber. Später, im 18. Jahrhundert, erfolgte aufgrund einer vernichtenden Trockenheit und Pest erneut ein Bevölkerungsschwund. Unter dem Franco-Regime verschwand der kulturelle und politische Dynamismus der republikanischen Epoche und der Nationalkatholizismus der Nachkriegszeit machte die Kirche zum beherrschenden Element des sozialen und kulturellen Lebens in der Gemeinde. [1]
Feste
- Sant Antoni am 17. Januar;
- Festa d’es Puig - am Dienstag nach Ostern, mit Wallfahrt zum Puig de Sant Miquel;
- Sant Bartomeu, Patronatsfest am 24. August;
Cossiers-Tänzer am Bartholomäus-Tag - Patronatsfest in Montuïri - eingebunden über Wikimedia Commons
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Sant Bartomeu, erbaut im 14. Jahrhundert, umgebaut im 18. Jahrhundert;
- Pfarramt, erbaut um 1500;
- Kapelle Mare de Deu de la Bona Pau;
- Archäologische Ausgrabungsstätte Son Fornés, eine Siedlung der Talayot-Kultur;
- Windmühle Molí d’en Fraret;
- Mühlenviertel Es Molinar, wurde 2010 zur Besichtigung freigeben;
- Naturschutzgebiet Puig de Sant Miquel- 247 Meter hoher Hügel;
- Rathaus;
Museum Son Fornés
Son Fornés ist neben „Ses Païsses“ und „Capocorb Vell“ eine der bedeutendsten und besterhaltenen talayotischen Siedlungen Mallorcas. Es sind aus teilweise megalithischen Steinblöcken gebaute Siedlungen, die zwischen 1300 v. Chr. und 500 v. Chr. auf den Balearen entstanden. Die archäologische Ausgrabungsstätte von Son Fornés befindet sich etwa 2,5 Kilometer nordwestlich des Ortes Montuïri an der Landstraße nach Pina. Die Fläche des bisher freigelegten Geländes beträgt rund drei Hektar, aber mehr als doppelt so viel befindet sich noch unter der Erde. Die Entstehung von Son Fornés wird in die Hauptphase des Talayotikums um das Jahr 900 v. Chr. datiert. Während des Posttalayotikums, von 550 bis 250 v. Chr., kam eine neue Bauphase hinzu, die die vorhandene Baumasse einbezog.
Auch während der Klassischen Epoche von ca. 250 v. Chr., als Mallorca bereits unter punischem Einfluss stand und den Karthagern als Militärbasis diente, bis 100 n. Chr., also noch rund 200 Jahre nach der Eroberung der Insel durch die Römer, wurde an Son Fornés weitergebaut. Erst kurz vor dem Fall des Weströmischen Reiches gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. verlieren sich die Anzeichen der Besiedlung. Bis zur Entdeckung der Fundstätte von Son Fornés im Jahr 1975 waren die Siedlungsreste vollständig mit Erde bedeckt. Bisher sind die Reste von mindestens drei runden Talayots mit angrenzenden Wohnhütten freigelegt worden. Diese sind umschlossen von einer Mauer, die dem Ganzen einen urbanen Charakter verleiht. Die Mauer wurde aus großen Kalksteinblöcken ohne Mörtel zusammengefügt. Eine Methode, die unter dem Namen „Paret seca“ heute noch auf den Balearen verbreitet ist.
Man vermutet, dass in Son Fornés in talayotischer Zeit rund 400 bis 500 Menschen gelebt haben. Da der größte Teil des Geländes aber noch in der Erde verborgen ist, sind bei zukünftigen Grabungen Überraschungen möglich. [2]
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweise:
1.: Die Informationen zur Geschichte von Montuïri basieren auf dem Artikel Montuïri vom 17.09.2019 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
2.: Die Informationen zur archäologischen Ausgrabungsstätte von Son Fornés außerhalb von Montuïri stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 12.03.2020!
Die Fotos "Ansicht von Montuïri - Autor: Chixoy" - "Luftbild der Ausgrabungsstätte Museu Arqueològic de Son Fornés - Autor: Jaume Murillo" - "Talaiot 1 der Ausgrabungsstätte von Son Fornés - Autor: Olaf Tausch" sind lizenziert unter der Creative Commons "Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".
Das Foto "Gasse in Montuïri - Autor: Christian Michelides" ist lizenziert unter der Creative Commons "Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0)".