Lluc - Santuari de Lluc
Überblick
Jedes Jahr pilgern die Einwohner Mallorcas zur „Schwarzen Madonna“ von Lluc, einer Statue aus dem 17. Jahrhundert. Lluc ist der wichtigste Wallfahrtsort der Insel Mallorca und eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges. Mittlerweile sind auch die Touristen hiervon überzeugt- auch sie besuchen zahlreich das Santuari de Lluc. Die Klosteranlage, in deren Basilika die Madonna besichtigt werden kann, ist, wenn die Besucher abgezogen sind, ein stiller und spiritueller Ort. Es lohnt sich auch, den Klostergarten (Jardín Botánico de Lluc) zu besuchen, mit schön angelegten Wegen und Wasserläufen. Das Kloster liegt zentral in einem Tal auf etwa 525 Meter Höhe in der Bergwelt des Tramuntana-Gebirges.
Santuari de Lluc
Hier am Kloster Santuari de Lluc ist auch der Start einiger Wanderrouten, von denen ein Weg in die bekannte Schlucht Torrent de Pareis führt und zur einsam gelegenen Bucht Sa Calobra. Allerdings ganz so einsam ist diese Bucht natürlich nicht, da tagsüber die Schiffe von Andratx und einigen anderen Häfen hierher Badeausflüge anbieten. Das Santuari de Santa Maria de Lluc (kastilisch: Santuario de Santa María de Lluch), so der vollständige Name, ist ein Wallfahrtsort im Gebirge der Serra de Tramuntana im Nordwesten der spanischen Baleareninsel Mallorca und gilt als spirituelles Zentrum der Insel. Das Wort Santuari bedeutet „Heiligtum“. Es ist zu unterscheiden von Monestir für „Kloster“, so wird das Santuari de Lluc durch Patres verwaltet und nicht von Mönchen bewohnt. [1]
Im Santuari de Lluc wird die Schutzheilige Mallorcas „Mare de Déu de Lluc“, die „Gottesmutter von Lluc“, in Form einer Schwarzen Madonnenstatue verehrt, die von den Einheimischen sa Morenita, „die Dunkelhäutige“, genannt wird. Der heilige Ort zählt pro Jahr fast eine Million Besucher, er ist Ziel zahlreicher Pilger. Seit 1974 ist er Endpunkt des alljährlich am ersten Samstag im August stattfindenden „Marxa des Güell a Lluc a peu“, einem gemeinsamen Marsch tausender meist junger Menschen von der Inselhauptstadt Palma nach Lluc. Neben dem Santuari befindet sich der Jardín Botánico de Lluc, ein nordöstlich der Hauptgebäude anschließender kleiner Botanischer Garten. Im Jahr 2011 lebten in der Siedlung Lluc, dem Santuari nebst Nebengebäuden, 41 Einwohner. [1]
Lage
Das Santuari de Lluc befindet sich 34 Kilometer nordöstlich von Palma (48 Straßenkilometer) auf 525 Metern Höhe über dem Meeresspiegel in einem Talkessel des Tramuntana-Gebirges in der Gemeinde Escorca. Es ist von über 1000 Meter hohen Bergen umgeben, so dem südwestlich von Lluc gelegenen Puig de Massanella (1364,9 Meter), dem Puig Tomir (1103,6 Meter) im Nordosten und dem Puig Roig (1003,1 Meter) im Nordwesten. Die Gebäude des Santuari stehen an einem Sturzbach, dem Torrent de Lluc oder auch Torrent d’Albarca. Er entspringt unweit des Heiligtums am 771 Meter hohen Puig Ferrer östlich von Lluc. Westlich des Santuari vereinigt sich der Bachlauf mit dem Torrent des Gorg Blau zum Torrent de Pareis, der an der Meeresbucht Cala de Sa Calobra ins Mittelmeer mündet. Das Heiligtum von Lluc liegt am Fernwanderweg GR 221, wodurch Teile dieses Weges zum Pilgerpfad aufgewertet werden; das Refugi de Son Amer dient als Wanderunterkunft im Ort.
Architektur
Das Hauptgebäude des Santuari besteht aus mehreren Flügeln, in denen ein Gymnasium mit Internat, ein Museum, eine Herberge, die Gemeindeverwaltung von Escorca sowie die Wallfahrtskirche untergebracht sind. Der Renaissance-Bau der 1691 vollendeten Kirche von Lluc, der Església de Lluc, trägt seit 1962 den Ehrentitel Basilica de Lluc. Vom Kirchentyp eine Kreuzbasilika, hat ihr Grundriss die Form eines lateinischen Kreuzes. Sie besitzt ein zentrales Kirchenschiff mit einem Tonnengewölbe und je drei Kapellen an den beiden Seiten. Das Zentrum des Kreuzes beherrscht eine reich verzierte und mit den Gemälden der zwölf Apostel geschmückte Kuppel mit aufgesetzter Laterne, in die Tageslicht eindringen kann. Als weitere Lichtquelle dient die Rosette über dem Hauptportal der Kirche, die innen beidseitig durch Orgelpfeifen eingefasst ist.
Die Bögen und Gesimse des Gebäudes sind aus Stein gefertigt, der in der Nähe des Santuaris gewonnen wurde. Das Langhaus der Kirche weist eine Länge von 28,28 Meter auf und ist 6,70 Meter breit. Am Querschiff beträgt die Breite der Kirche 13,45 Meter. Der Innenraum nebst Chor ist mit goldener Ornamentik im Stil des Barock ausgestattet. Linksseitig an den Wänden des Querschiffs befinden sich Gemälde des Heiligen Franziskus und des Heiligen Sebastian. Ihnen gegenüber an der rechten Seite hängen die Bildnisse der Heiligen Catalina Tomàs und der Heiligen Teresa de Jesús. Im Zentrum des reich mit Gold verzierten Hochaltars steht das von Mestre Jaume Blanquer stammende Gemälde der Gottesmutter von Lluc.
Über dem Altar steht bogenartig ein Spruch aus (Ps 87,1 EU) des Buches der Psalmen: FVNDAMENTA EIVS IN MONTIBVS SANCTIS – „Ihre Fundamente liegen auf den heiligen Hügeln“. In einer der hinteren Seitenkapellen der Wallfahrtskirche befindet sich die Statue der Mare de Déu de Lluc. Die Schwarze Madonna steht erhöht auf einem Podest in einer verzierten Nische hinter dem Hauptaltar der Kirche. Sie ist umgeben von einem kleinen Altar, der innerhalb eines Rundbogens der Trennwand zum Langhaus, dem Hauptkirchenraum, eingelassen ist. Das Santuari de Lluc ist neben seiner Funktion als Wallfahrtsort auch durch seinen Knabenchor „els Blauets“ bekannt, der überregionale Berühmtheit erlangt hat und dort regelmäßig auftritt. Er setzt sich aus Schülern der Internatsschule Col·legi de Lluc zusammen, dem Gymnasium oder Kollegium des Santuari, dem auch ein historisches Archiv angeschlossen ist. Seit 2006 dürfen auch Mädchen das Internat besuchen und im Chor mitsingen. [1]
Geschichte
Die Gebetsstätte Santuari de Lluc hat tiefe historische Wurzeln, die bis in die prähistorische Zeit Mallorcas hinabreichen. Jede Epoche hat wertvolle Zeugnisse hinterlassen wie zum Beispiel die gotische Monstranz von Antoni Falconer aus dem Jahr 1499. Weitere Schätze wie die kostbare Miniatur der Jungfrau mit dem Kind, ein Pergament aus dem 15. Jahrhundert, eine Schale und ein Engelchen stammen teilweise aus anderen Kulturkreisen und Jahrhunderten und befinden sich im Kirchenarchiv. In Lluc zusammengekommen, machen sie deutlich, dass Geschichte die geistigen Werte, wie sie die Gottesmutter verkörpert, über Generationen weitergeben soll.
Im Jahre 1884 versammelten sich etwa 12 000 Gläubige auf dem Vorplatz des Heiligtums anläßlich der päpstlichen Würdigung der Jungfrau Moreneta und jubelten der Königin Mallorcas zu. Im Jahre 1891 übertrug der Bischof J. Cervera das Heiligtum der Kongregation der „Missionare der Heiligen Herzen (Sagrats Cors)“, die jedermann, der dies wünscht, beim Gebet, der Suche nach dem Frieden in Gott und der Förderung seines geistlichen Lebens mit ihrer Hilfe zur Verfügung stehen. Außerdem kümmert sich eine Gemeinschaft von Franziskanerinnen um die Betreuung der Pilger. Die Errichtung der modernen Pilgerherberge und des Gasthauses (Fonda) sowie die Verschönerung des Hügels der „Trobada“ durch die Errichtung der 15 Geheimnisse des Rosenkranzes verdankt das Santuari dem Bischof Pere J. Campins.
Im Jahre 1952 entstand das Museum, das interessante Abteilungen der Archäologie, Ethnographie, mallorquinische Malerei, Töpferarbeiten und liturgische Möbel enthält. Vor einiger Zeit wurde das Museum mit einer bedeutenden Sammlung von Gemälden des Meisters J. Coll Bardolet bereichert. Seit einiger Zeit verfügt das Heiligtum auch über Räumlichkeiten für die Zusammenkunft von Katecheten, Jugendlichen usw, und die Renovierung der „Casa d’Espiritualität“ (Haus des geistlichen Lebens) wurde abgeschlossen. Anläßlich des 100. Jahrestages der päpstlichen Würdigung ergab sich die Notwendigkeit, den Betreuungsbereich weiter auszubauen, und so entstand das vorläufige „Acolliment“, das Erholungsgebiet mit seinen Schutzhütten, die Wasserversorgung und ein Zeltplatz. Mehr als 75 Personen arbeiten heute in der Pilgerbetreuung, Ausbildung der Sängerknaben, Aufnahme der Pilger, Reinigungsdienst usw. Die Kirche Mallorcas stellt dies allen Besuchern und Pilgern zur Verfügung.
Alcúdia
Alcúdia befindet sich im Norden von Mallorca ist ein der beliebter Urlaubsort auf der spanischen Insel Mallorca. Zur Gemeinde Alcúdia gehören die Ortsteile Port d'Alcudia, Platja d'Alcudia, Mal Pas - Bonaire, Marina Manresa und Son Fe. Die Gemeinde Alcúdia besitzt etwa 19.400 Einwohner. Sehenswert in Alcúdia ist das historische Stadtzentrum mit Stadtmauern, Stadttoren, Türmen und Plätzen. Man kann sogar über die mittelalterlichen Stadtmauern laufen und fast die Altstadt umrunden.....
Weitere Informationen zur Stadt Alcúdia im Norden Mallorcas finden Sie hier.....!
Cap de Formentor
Für einige, die zum ersten Mal diese Straße fahren, mag das Cap de Formentor vorkommen wie das Ende der Welt. Wegen der vielen Serpentinen muss man etwas vorsichtiger fahren und allein die imposanten Ausblicke zur Küste kann nur der Beifahrer genießen! Die Halbinsel Formentor ist der nördlichste Punkt Mallorcas und liegt in der Gemeinde Pollença. Sie umfasst eine der eindruckvollsten unberührten Landschaften der Insel. Zu Sturmzeiten und wenn wir uns trauen, bis zum einsamen Leuchtturm von Formentor zu gehen, fühlt man ein Schaudern ob der Naturgewalten gegenüber....
Weitere Informationen zum Cap de Formentor im Norden Mallorcas finden Sie hier.....!
Typisch Mallorca
- Landgut Els Calderers in der Gemeinde Sant Joan;
- Puig de Sant Miquel in der Gemeinde Montuiri;
- Parc natural de s’Albufera de Mallorca in der Gemeinde Muro;
- Ermita de la Victòria in der Gemeinde Alcúdia;
- Ermita de Betlem in der Gemeinde Artá;
- Talayot-Siedlung Ses Païsses in der Gemeinde Artà;
- Valldemossa mit der Kartause und dem Kulturzentrum Nord in der Gemeinde Valldemossa;
- Son Marroig - Herrensitz in der Gemeinde Deià;
- Historisches Alcúdia in der Gemeinde Alcúdia;
- Römisches Pollentia in der Gemeinde Alcúdia ;
- Santuari de Nostra Senyora de Gràcia in der Gemeinde Algaida;
- Ermita de Sant Honorat in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Nostra Senyora de Cura in der Gemeinde Algaida;
- Santuari de Lluc mit der „Schwarzen Madonna“ in der Gemeinde Escorca;
- Bucht Sa Calobra in der Gemeinde Escorca;
- Torrent de Pareis in der Gemeinde Escorca;
- Santuari de Monti-Sión in der Gemeinde Porreres;
- Nekropole von Son Real in der Gemeinde Santa Margalida;
- Talaiot de sa Cova de sa Nineta in der Gemeinde Santa Margalida;
- Cap de Formentor in der Gemeinde Pollença;
- Santuari de la Mare de Deú del Puig in der Gemeinde Pollença;
- Castell del Rei auf einem Berg über dem Tal von Ternelles in der Gemeinde Pollença;
- Arabische Bäder in Palma de Mallorca;
- Castell de Bellver in Palma de Mallorca;
- La Seu Kathedrale in Palma de Mallorca;
- Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca;
- Almudaina Palast in Palma de Mallorca;
- Jardí del Bisbe - ehem. Bischofsgarten in Palma;
Quellenhinweis:
1.: Die Informationen zum Santuari de Lluc, einer Klosteranlage im Nordwesten von Mallorca, basieren auf dem Artikel Santuari de Lluc (12.06.2019) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
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Das Foto "Mare de Déu de Lluc - Autor: H. Zell" ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.